Abstammung der Katzen

Über die Abstammung unserer Hauskatze (Felis catus) wissen wir nur wenig Bescheid.

Ob sie schon seit 7000 v. Chr. im Vorderen Orient oder erst ab 3500 v. Chr. in Ägypten als Hauskatze bezeichnet werden kann, ist nicht klar bestimmbar.

Die ersten sicheren Nachweise, die auch über die Rasse jener frühen Vorfahren Auskunft geben, stammen aus Ägypten, nach Beginn des Neuen Reiches 1557 v.Chr. Da nicht nur die heiligen Tempelkatzen, sondern auch die gewöhnlichen Hauskatzen als Zeichen der Verehrung einbalsamiert und auf Katzenfriedhöfen beigesetzt wurden, konnten dank diesen Mumien festgestellt werden, dass es sich bei der Urahne aus jener Zeit um eine Nubische Falbkatze (Felis silvestris lybica) handelt.

Die Ausbreitung der Katze nach Norden ging nur langsam voran.

Über Griechenland und Italien gelangte sie vermutlich via die Alpen in unsere Gegenden, zuerst mit den Römern und später mit den Kreuzfahrern.

Bis ins Mittelalter blieb die Katze mit dem Menschen und galt als kostbarer Besitz. Sie lebte in Schlösser und wurde von fürstlichen Besuchern den Edeldamen als vornehmes Geschenk überreicht. Damit konnte sie sich auch den Nimbus ihrer Heiligkeit bewahren. Erst als sie sich immer stärker vermehrte, wurde sie im Volksglauben gestürzt, in ihren schlimmsten Zeiten nicht weniger grausam verfolgt als die Hexen und beinahe ausgerottet. Dass sie das dunkle Mittelalter überlebte, verdankt sie vor allem ihrer Tüchtigkeit als Rattenfängerin.

Als die Pest, durch Ratten und Mäuse übertragen, immer grössere Ausmasse annahm, erinnerte man sich der Katze und räumte ihr wieder einen Platz unter den Menschen ein. Die Nubische Fabelkatze wird allgemein als Ahnenherrin unserer heutigen Katzen anerkannt. Es ist aber schwierig, die weitere Entwicklung genau aufzuzeigen. Unsere Hauskatzen haben sich durch eine unbegrenzte Vermischung an Rassen zu ihrer heutigen Spielart entwickelt.